Ohne gutes Risikomanagement geht es nicht

Finanzanlage ist mit Risiken verbunden. Selbst das Geld auf einem Bankkonto unterliegt einem Risiko. Deshalb ist ein vernünftiges Risikomanagement das Gebot der Stunde. Dabei spielt „Diversifikation“ eine wesentliche Rolle. Bei Finanzinstrumenten bedeutet dies das Verteilen des Gesamtvermögens auf verschiedene, voneinander unabhängige, Finanzanlagen.

Vor einigen Jahren hieß es noch, dass Staatsanleihen ohne großes Risiko seien. Die Entwicklung in Griechenland, Irland, oder Portugal etc. hat jedoch gezeigt, dass dem keineswegs so ist. Insofern beinhalten moderne Risikomanagement-Strategien bei der Geldanlage immer einen sorgfältigen Anlage-Mix. Das heißt, die Gelder werden auf viele Töpfe wie z. B. Zinsanlagen, unterschiedliche Aktien oder Fonds, Immobilien etc. verteilt. Auf diese Weise lassen sich Einzelrisiken ausgleichen, ohne dass Anleger auf einen angemessenen Ertrag verzichten müssen.

Prinzipiell muss das Risikomanagement einer Bank auch immer den Investor selbst im Auge haben. Nicht alle Anleger haben die gleichen Bedürfnisse und einen identischen Anlagehorizont. In der Regel raten Anlageexperten Investoren, die erst in etwa 20 Jahren auf ihr Geld zugreifen wollen, mehr in Aktien zu investieren. Wer dagegen das Vermögen in einigen Monaten benötigt, sollte dagegen risikoarme Papiere bevorzugen. „Außerdem kommt es darauf an, welche Schwankungen ein Anleger aushält“, sagt Andreas Onkelbach von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank. „Wer etwa bei einem Kursrutsch von zehn Prozent bei Aktienfonds nicht mehr schlafen kann, der sollte Fonds meiden, in denen es regelmäßig zu solchen Schwankungen kommt.“ Nahezu einstimmig empfehlen Vermögensverwalter, strategisch anzulegen und vorzugehen. Für Aktieninvestitionen etwa bedeutet das dann auch mal, Gewinne zu realisieren oder nach einem Kurssturz nachzukaufen.

Auf jeden Fall ist ein modernes Risikomanagement für Banken und Kunden gleichermaßen wichtig. Laut einer Umfrage des Forschungsinstituts Forsa geht es deutschen Bankkunden bei der Geldanlage vor allem darum, dass die Banken vorsichtig mit ihrem Geld umgehen. Bei einer kurzfristigen Geldanlage wären 84 Prozent der Befragten bereit, einen etwas geringeren Zinssatz in Kauf zu nehmen, wenn dadurch wirklich sichergestellt ist, dass die Bank vorsichtig mit dem Geld umgeht.

Allein dieses Ergebnis zeigt, wie wichtig ein gutes, effektives Risikomanagement bei Banken ist, (nicht nur) wenn es um die Anlage und das Verwaltern der Kundeneinlagen geht. Es zeigt aber auch, dass die Sparer Investitionen in moderne Systeme für die Risikosteuerung nicht nur erwarteten. Vielmehr sind sie sogar bereit, diese mitzufinanzieren. Damit wird ein ausgeklügeltes Risikomanagement zu einem wertvollen Instrument im Ringen um bessere Reputation und die Gunst der Privatkunden.

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